الجمعة، 26 أبريل 2013

Online-Journalismus im Jemen

Keine Pressefreiheit ohne Infrastruktur

Akram Al-Gaolah

 

Akram al-Gaolahi, Jahrgang 1982, arbeitet als Journalist  und Aktivist im Jemen. Er ist Redakteur für den Yemen Observer, eine große englischsprachige Zeitung und betreibt sein eigenes Blog.
Übersetzt und die Fragen gestellt hat Sophie Elmenthaler. Von einem Skype-Gespräch mussten wir wegen des in Sanaa ständig drohenden Stromausfalls absehen.
Sophie Elmenthaler

Gibt es in ihrem Land Einschränkungen für den Journalismus und wenn ja, was für welche?

Ja, es gibt viele Probleme und Einschränkungen, die den Journalismus allgemein und den Online-Journalismus im Besonderen beinflussen. Die Arbeit in diesem Beruf ist sehr anstrengend. Die Sicherheitslage hat sich sehr verschlechtert und Journalisten werden von den Sicherheitskräften verfolgt. Außerdem bekommen wir zu wichtigen Ereignissen keinen Zugang und sind auch sonst Repressionen von offizieller Seite ausgesetzt. Es gibt keine ausreichende Bereitschaft, mit Journalisten zusammenzuarbeiten, um die Bürger mit den wichtigen Informationen zu versorgen.
Was den Onlinejournalismus anbelangt, werden Webseiten gesperrt und Informationen vorenthalten. Außerdem sind die Internetdienste schlecht.

Wie frei ist der Onlinejournalismus im Jemen?

Hinsichtlich der Pressefreiheit ist die Situation insgesamt schwer. Nach einerStudie von Reporter ohne Grenzen von 2013 nimmt Jemen im internationalen Vergleich nur den 169. Platz von 179 ein. Der Jemen gehört immer noch zu den gefährlichsten Ländern für Journalisten, was Anschläge, allgemeine Schwierigkeiten und den rechtlichen Rahmen anbelangt. Für den Journalismus im Internet gilt das gleiche. Die Hauptprobleme sind, dass Seiten geblockt werden und man sich vor radikalen Stammesgruppen fürchten muss.

Wie publizieren Sie ihre Meinung im Netz?

Ich arbeite ja nicht nur bei der gedruckten Zeitung, sondern habe auch eine eigene Website, blogge und bin in verschiedenen sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter und unterwegs. Da kann ich schon Meinungsfreiheit praktizieren und die Freiheitsrechte verteidigen. Ich fühle mich aber trotzdem nicht vollständig frei, weil es keine Sicherheit gibt, sich überall bewaffnete Gruppen ausbreiten und der Staat schwach ist.

Welche Probleme hat der Online-Journalismus Ihrer Meinung nach allgemein?

Im Jemen gibt es noch keine breite Basis an Internetnutzern und keine Medienkutlur für die neuen Medien. Da die Informationssituation insgesamt schwach ist, gibt es auch einen Mangel an Inhalten im Netz. Wenn es mehr journalistische Inhalte online geben soll, dann müssen die Leute auch wissen, wie man im Internet surft. Ebenso fehlt es an Aus- und Fortbildung für Informatiker und an Praxis und Kontakt mit erfahrenen Onlinejournalisten, vor allem aus Europa und den USA. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind auch noch unterentwickelt, daher kommt es häufig zu Problemen mit Web-Piraterie, weil Autoren im Netz nicht ausreichend geschützt sind. Die Finanzierung ist schwierig, weil viele Unternehmer sich mit dem Netz nicht auskennen und sehr misstrauisch mit Online-Werbung und Anzeigen sind. Und zu guter Letzt bevorzugen die Politiker und die Stammesangehörigen (also die einflussreichen Gesellschaftsschichten, A. d. R. ) gedruckte Zeitungen
 Journalismus im Internet *
http://jg10.ejs-training.de/tintenkiller/onlinejournalismus-jemen/ 

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